Über 30 Jahre im Bann der Haflinger |
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Das Haflingergestüt Reimer feierte 2014 sein 30- |
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Es war Juli 1984. Die Ponys waren zu klein geworden. Auf der Suche nach Haflingern fanden wir bei Karl Stiem in Burla bei Eisenach Martissa (Mausi) v. Salamander mit ihrem Stutfohlen Marja von Montanist. Ein Glücksfall, wie wir heute wissen. Kein Wunder, denn Mausi war am 07.07.1977 geboren worden. So begann unsere Passion für die Haflinger. Am 12. Juli 2014, also 30 Jahre danach hatten wir unsere Wegbegleiter und Freunde nach Zarnewanz zu unserem Haflingergestüt Reimer (HGR) eingeladen, um unser Jubiläum gemeinsam zu feiern. Während unserer ersten Haflingerjahre waren Mausi und ihre Nachkommen hauptsächlich Wagenpferde für klassische kleinbäuerliche Arbeiten, Reitponys und Kutschpferde für zahlreiche Ausflüge. Mit der politischen Wende erwarben wir in der Nähe von Tessin bei Rostock die Wolfsberger Mühle, eine idyllisch gelegene Ausflugsgaststätte mit Pension und Urlaub auf dem Bauernhof. Der Bedarf an Reitpferden wuchs. Zwangsläufig mussten Haflinger zugekauft werden. Weil wir von Kindesbeinen an Züchter sind, kamen dafür ausschließlich hochwertige Zuchtstuten in Betracht. Wir bereisten bundesweit große Schauen (damals gab es die glücklicherweise noch), lernten erfolgreiche Züchter kennen und erwarben einige interessante Jungstuten, welche bis heute die Stammstuten unserer erfolgreichsten Stutenfamilien sind. Der Bestand wuchs fortan schneller, der erste eigene Hengst Milan (Mithras) musste her und irgendwann war ein Hengst nicht mehr genug. Mit dem Zukauf von Midas- Die wichtigste Voraussetzung erfolgreicher Zuchtarbeit ist eine breite Selektionsbasis, welche zielgerichtet bearbeitet und gemeinschaftlich organisiert wird. Seit 1993 sind wir als Gründungsmitglied ehrenamtlich im Vorstand der Interessengemeinschaft der Haflingerzüchter und –halter Mecklenburg- Nach dem Verkauf der Wolfsberger Mühle aus familiären Gründen siedelte das HGR in die unmittelbare Nachbarschaft nach Zarnewanz in eine umfunktionierte ehemalige Milchviehanlage mit Reithalle, Führanlage und großzügigen Laufboxen um. Inzwischen werden neben nahezu 60 Haflingern auch mehr als 100 Mutterkühe gehalten. Bisher wurden in unseren Stallungen insgesamt 259 Haflingerfohlen geboren. Daraus hervorgegangen sind 10 Elite- Das Schauprogramm zum 30- Zur Eröffnung fuhr Georg Wolter aus Krumbeck die Gestütsbetreiber Werner und Birgit Reimer vierspännig mit schön geschmückter Kutsche ein. Leider konnte der Hausherr aufgrund der miesen Witterung nicht so viele Gäste wie erhofft begrüßen. Keiner der Teilnehmer ließ sich vom Wetter beirren. So verbrachten Teilnehmer, Helfer und Gäste einen tollen Haflingertag mit 18 verschiedenen Schaubildern unter Beteiligung von 50 (!) Haflingerpferden. Besonders gefreut haben wir uns über die Teilnahme von Jürgen Broschei aus Blankenhagen. Seine Stute Mandy v. Askhan lässt sich über vier Generationen auf unsere alte Martissa zurückverfolgen. Kürzlich konnten wir ihr Jährlingsstutfohlen Mirte v. Nordcup erwerben. Sie war 2013 Reservesiegerstutfohlen des Haflingerfohlenchampionats von M- Weiterer Höhepunkt des Tages war das vielseitige Schaubild verschiedenster Anspannungen. Peter Krecklow stellte begleitet von seinem Beifahrer Holger Bölkow die Stute Heli v. Astral II einspännig vor. Mit dem Zweispänner Norderney v. Nordcup und Zarin v. Askhan war Dörte Wolfgramm aus Heilgeisthof eingefahren. Spektakuläre Anspannungen präsentierten Anke und Silvio Braun aus Neu Mistorf mit ihrem Einhorn, sowie Karin und Erhard Fenske aus Klein Polzin mit ihrer Troika. Diese Anspannungen verlangen großes fahrerisches Können und sind auch deshalb nur selten zu sehen. Bereits zur Eröffnung hatten wir den Vierspänner von Georg Wolter kennengelernt. Er war in Begleitung von seiner Lebensgefährtin Katrin Herrmann. Georg ist für einzigartige Fahrbilder bekannt. Er war bereits 16- Das HGR ist vorwiegend Haflingerzuchtstätte. Wichtiger Bestandteil erfolgreicher Zucht sind bewährte Stutenfamilien. Darum hatten wir uns für diesen Tag vorgenommen, von unseren Stutenfamilien möglichst viele Familienmitglieder aus möglichst vielen Generationen gemeinsam im Ring vorzustellen. Wichtige Vererbungsschwerpunkte der jeweiligen Stutenfamilie und die züchterische Weiterentwicklung von Generation zu Generation lassen sich so anschaulich erläutern. Die Familie unserer Stammstute Niko (liz. Aly x liz. Nordwind) betrat den Ring. Zwölf Haflinger aus fünf verschiedenen Generationen waren anwesend. Diese Familie lässt sich auf die 1941 in Tirol geborene Stute 1678/T Notiz zurückverfolgen. Über die Stutfohlenauktion in Ebbs und ihren Vorbesitzer Harry Schaupp war Niko zu uns gekommen. Zahlreiche Prämienfohlen und bewegungsstarke Prämienstuten sind inzwischen auf ihrer Grundlage aus unserer Zucht hervorgegangen. Darunter auch Nessa (18) als Synonym für Charakterstärke und Therapiepferdeignung der Haflinger. Jahrelang hat Nessa ihren erblindeten Besitzer begleitet bevor sie kürzlich in den Besitz von Familie Fenske wechselte. Mit Stolz stellte Romy Fenske diese ganz besondere Stute aus unserer Niko- Fortgesetzt wurde das Programm mit gerittenen Haflingern. Allen voran der Sportwallach Andantino v. Askhan von Ulrike Lüdders aus Norderstedt in Schleswig- Zu den bekanntesten zählt sicher Moses v. Midas- Der Höhepunkt der gerittenen Programmpunkte war allerdings die von acht Reiter- Nach einer kurzen Mittagspause folgte eine weitere Stutenfamilie. Montana v. Midas- Die gesamte Zucht von Anke und Silvio Braun vom Hof Kleinpommern in Klein Mistorf stammt von der Montana- Gelegenheit zum Rückblick auf das wichtige Kapitel der Hengsthaltung gab die Vorstellung des jüngsten Mitgliedes unseres Hengstbestandes. Dabei handelt es sich um Artemis v. Alpenbue a. d. Inka v. Arkan von Meran. Er ist bereits der vierte Hengst, welchen wir nach Aaron, Askhan und Astral II aus Südtirol importierten. Deren erfolgreiche Nachkommen motivierten uns wiederholt, den Südtiroler Haflingerpferdezuchtverband in Person von Michael Gruber um kompetente Unterstützung bei der Auswahl eines geeigneten Körkandidaten zu bitten. Wir waren auf der Suche nach einem Junghengst, welcher, passend zu unserer aktuellen Anpaarungsgrundlage, Gelassenheit, Raumgriff im Schritt und Farbsicherheit verbessern sollte. In Form von Artemis wurden wir fündig. Nicht nur die Kompetenz und die serviceorientierte Begleitung sondern auch die Herzlichkeit mit welcher wir jedes Mal aufgenommen werden, machten unsere Besuche in Südtirol zu besonderen Erlebnissen. Darum haben wir uns außerordentlich darüber gefreut, dass Michael Gruber als Geschäftsführer des Südtiroler Pferdezuchtverbandes unserer Einladung gefolgt war und wir ihm persönlich unseren Dank für die sehr gute Zusammenarbeit aussprechen konnten. Erfreut darüber, dass er sich ein eigenes Bild von der Nachzucht „seiner“ Hengste machen konnte, lobte er die Qualität der vorgestellten Haflinger, das hohe Niveau des Schauprogrammes und die deutlich spürbare Passion aller Teilnehmer in seinem Grußwort. Er bestätigte die Zuchtphilosophie unseres Gestütes als sehr vielversprechenden Weg. „Bezüglich der Hengstauswahl sollte es vordergründig nicht nur darauf ankommen, den besten Hengst zu finden, sondern es kommt vielmehr darauf an, den am besten passenden Hengst auszuwählen, um dem Zuchtziel schrittweise von Generation zu Generation etwas näher zu kommen.“ Der Vorstellung von Artemis, geritten von Judith Schäpe folgte die Präsentation seiner Nachzucht in Form von fünf Stutenjährlingen. Neben der Einheitlichkeit hinsichtlich Typ und Entwicklung überzeugten diese Jungpferde durch ihre Nervenstärke und Gelassenheit. Nordcup v. liz.Nordtirol ist ein Hengst, welcher zunehmend in den Fokus der Züchter rückt. Basierend auf nur wenigen Bedeckungen pro Jahr, erzielen seine Nachkommen regelmäßig beeindruckend viele vorderste Platzierungen bei Fohlenschauen und Stutbuchaufnahmen. Außerdem sind sie aufgrund ihrer Leistungsbereitschaft sehr beliebt. Über die Anwesenheit seines bisher einzigen gekörten Sohnes Nordan haben wir uns besonders gefreut. Im Leib seiner Mutter, der Elitestute Angelique v. Albatros (Montana- Gemeinsam mit seinem Vater Nordcup, geritten von Dörte Wolfgramm, warben Vater und Sohn für den Einsatz von Haflingern im Springsport. Dörte hatte Nordcup einige Jahre zuvor bereits mehrmals auch überregional erfolgreich auf Turnieren vorgestellt. Vielen Dank an Niels- Trotz des ausgeprägten Gewitterschauers ließen sich die Amazonen Anke Braun, Katrin Herrmann Dörte Wolfgramm und Judith Schäpe nicht davon abhalten, sich im Geschicklichkeitsfahren zu duellieren. Der aufgeweichte Parcours stellte für die Haflinger kein Problem dar. Dörte sah wie die sichere Siegerin aus, als sich zwei weitere Teilnehmerinnen unangemeldet ins Geschehen einmischten. Georg(ina) Wolter und Silvana (Silvio) Braun traten an. Beide sind als rasante Fahrer hinsichtlich solcher Wettbewerbe bekannt. Doch wahrscheinlich fühlten sie sich durch die ungewohnten „Kleider“ und/oder die „offen getragenen“ Haare gestört, jedenfalls konnte Dörte ihre Führungsposition behaupten und gewann. Wir nutzten die Gelegenheit, uns bei allen Freunden und Familienmitgliedern der Teilnehmer herzlich dafür zu bedanken, dass sie das Hobby von uns Haflingerverrückten anerkennen. Ohne ihre Unterstützung sind derartige Hobbies nicht umsetzbar. Wir als Haflingergestüt Reimer haben jederzeit gerne mit jungen Haflingerfreund(inn)en zusammengearbeitet. Durchgängig haben uns während der vergangenen Jahre Jungzüchter begleitet und geholfen. Im Einklang von Geben und Nehmen haben sich dadurch Freundschaften entwickelt, welche ein Leben lang halten werden. Mit dem folgenden Programmpunkt wollten wir dieses Kapitel würdigen. Aufgrund der Witterung war es leider nicht möglich, die Reiterspiele durchzuführen. Wir hätten uns in diesem Zusammenhang gerne bei den vielen anwesenden alten und neuen Jungzüchtern für all die ausgebildeten, gewaschenen und vorgeführten Pferde bedankt. Besonders die aktuell aktiven Jungzüchter hatten sich für die Vorbereitung und Durchführung des Schauprogramms an diesem Tag ein ganz besonders großes Lob verdient. Stattdessen folgte die Präsentation der Stutenfamilie unserer Almblume (Almwind x Ankhan). Sie prägt unsere Zucht bis heute durch ihre außerordentlich bewegungsstarken Nachkommen. Viele Landessiegerstuten hat diese Stutenfamilie inzwischen hervorgebracht. Zahlreiche Fohlen belegten mit Spitzennoten für ihre Trabbewegungen vorderste Platzierungen. Almblumes Tochter, Melodie v. Midas- Im Verlauf des abschließenden Programmpunktes traten wir als Familie Reimer das allererste Mal überhaupt „gegen“ einen Haflinger an. Ein Tauziehen zwischen 11 Familienmitgliedern und der Haflingerstute Jamba v. Aurel von Georg Wolter war angesetzt. Jamba ist mit ihrer kräftigen Statur und bei einem Widerristmaß von 156 cm das kraftvollste Kremserpferd aus Krumbeck. Oma Reimer (Mutter von Werner) gab den Startschuss. Nach kurzem kraftvollem Zug gab das Geschirr nach. Damit endete dieser spaßige Wettbewerb unentschieden. Nachdem Werner Reimer sich bei allen Gästen, Helfern und Teilnehmern bedankt hatte folgte nahtlos die Party, um bei gemütlichem Beisammensein all die schönen Jahre Revue passieren zu lassen, den gelungenen Tag zu feiern und optimistisch Pläne für die Zukunft, gemeinsam mit Haflingern, zu schmieden. Vielen, vielen Dank an alle Helfer vor und hinter den Kulissen. Dieser Tag hat allen Beteiligten, egal ob Zuschauer, Helfer oder aktiver Teilnehmer, nachhaltig darin bestärkt, an diesem Hobby festzuhalten. Und vielleicht hat es den Einen oder Anderen auch motiviert, damit zu beginnen. Es lohnt sich! Im Namen des Haflingergestüts Reimer, Holger Reimer |
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